Keine Lösung gegen 08ter Spielmacher
Als Berichterstatter hofft man nach so einer Niederlage mit 17:11 zur Halbzeit und dem 36:29 als Endstand, dass die Worte von allein aus der Tastatur sprudeln. Das ist aber tatsächlich schwierig.
Es hat keine acht Minuten gedauert, da musste Trainer Dirk Elschner bei dem Spielstand von 4:1 eine Auszeit nehmen, um festzustellen, dass alle Vorsätze und Planungen aus der Vorbereitung auf dieses Spiel schon über Bord geworfen waren.
Die Startformation mit Meyer, Kattmann, Langenberg, Schrief, Hülsbusch und Seifert bekam überhaupt keinen Zugriff auf die frisch aufspielenden Münsteraner. Im eigenen Angriff wurden freigespielte Lücken durch die Rückraumspieler nicht angenommen. Wurfversuche landeten in den Armen der Hausherren oder wurden auf dem Weg zum Kreisläufer vom Gegner weggefischt.
Auch nach der ersten Ansprache von Elschner konnte sich der Gast aus Ladbergen nicht von den unsichtbaren Gewichten am Körper befreien.
Niklas Seifert mit seinem zweiten Treffer und Max Kattmann konnten zwar zum 8:3 nach 12 Minuten Leben zeigen, von einer Aufholjagd war aber weit und breit nichts zu sehen.
Bis dahin glänzte der Münsteraner Torwart Ole Lücke mit guten Reflexen, in dem er zahlreiche Wurfversuche von Langenberg, Hülsbusch oder Meyer neutralisierte. Im Gegenzug versenkte 08 dann mit einer frechen Leichtigkeit jede Möglichkeit.
Um an dieser Stelle Torwart Lücke aber nicht in den Himmel zu heben, muss auch festgestellt werden, dass sich Ladbergen immer wieder unerklärlich den Körper des Schlussmanns als Ziel aussuchte.
Dirk Elschner wechselte verschiedene Positionen durch, was aber zu keiner Zeit Wirkung zeigte.
Über 13:9 und 16:10 schaffte es Münster immer wieder, ihren Gast aus Ladbergen auf Distanz zu halten.
Besonders die 08ter Spielmacher Linus Witzenhausen und Til Bachmann brachten mit immer wieder den gleichen Abläufen ihren Kreisläufer Jan Meyer in Szene, der dann ungehindert Treffer setzen konnte.
Das zermürbt. Mit deutlichem Rückstand ging es beim 17:11 zum Pausentee.
Zuschauer und besonders die mitgereisten Fans aus dem Heidedorf erwarteten nun nach der Pause, dass das Dreigestirn der Münsteraner Angriffswelle an die Kette gelegt wurde.
Das geschah aber aus unbekannten Gründen nicht.
Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff hatte sich Münster schon mit vier weiteren Treffern auf 21:13 abgesetzt !!
Es dauerte nicht lange und bei einem Spielstand von 23:14 deutete sich ein echtes Debakel für Ladbergen an.
Anstelle jedoch mit z.B. einer konsequenten 4:2 Deckung den Wirkungskreis der Münsteraner Spielmacher einzuschränken, wechselt Dirk Elschner nochmals den kompletten Rückraum bei gleicher Marschrute.
Für Langenberg, Kattmann, Hülsbusch und Schrief kamen Schmidt, Friese, Peters und König.
Sehr positiv viel zu der Zeit der Ladberger Marek Peters auf.
Recht unbekümmert versuchte er, als Linkshänder von der Halbposition Stiche zu setzen. Hier kam er auch mehrfach zum Erfolg. Lennart Friese und Joshua Schmidt gelangen ebenfalls Treffer, sodass beim 25:20 wieder etwas Hoffnung keimte.
Solange die Gastgeber aber ihre Freiräume im Angriff hatten, war jeder Anschlusstreffer der Ladberger ohne Bedeutung.
Tor um Tor versenkte 08.
Erst eine Zeitstrafe gegen Münster in der 42. Minute beim 28:21 änderte nochmals die Bedingungen.
Ladbergen konnte nachfolgend bis zur 50. Minute mit einem 6:2 Lauf auf 30:27 aufschließen. „Nur noch 3 Tore … da muss doch nun etwas gehen!“
Dann war aber die Luft komplett raus. Münster dirigierte weiter erfolgreich seine Angriffe nach gleichem Muster, Ladbergen nahm sich im Angriff unter Zeitnot unvorbereitete Chancen.
Über 33:27 setzte Münster 08 auch die letzten Treffer der Begegnung zum 36:29 Endstand.
Wie eingangs berichtet, stehen nun mit Gronau, Münster 08 und Ladbergen gleich drei Vereine bereit, um ernsthaft um die Tabellenführung zu kämpfen.
Auch Vreden (4.) und Neuenkirchen (5) können durch weitere Erfolge noch locker zur Tabellenspitze aufrücken.
Advent, Advent … am Dienstag, zu Nikolaus, wird sich beim Training in Ladbergen sicherlich auch Knecht Ruprecht bei der Mannschaft melden. :-)
Für Ladbergen trafen:
Niklas Seifert (6/1), Lennart Friese (6), Marek Peters (5), Thies Hülsbusch (4), Jonas Langenberg (2), Joshua Schmidt (2), Jannik Meyer, Max Kattmann, Pascal Rohde und Henning Schrief (je 1)
Foto: Marco Westphal